27 September, 2018UNTERWEGS
6993 km durch Südfrankreich & Nordspanien: Unsere genaue Route

6 Wochen Roadtrip nach Südfrankreich und Nordspanien – alle Stationen auf einen Blick
Puh, es gibt viel zu erzählen und ich hoffe, dass all diese Infos Euch als Inspiration/Hilfe dienen können, solltet Ihr selbst mal eine ähnliche Reise planen. Los geht's:Frankfurt Hanau / Campingplatz Großwelzheim (1 Nacht)
Dieser Campingplatz war für uns ehrlich gesagt eher ein "Notnagel". Eigentlich wollten wir nämlich nach Mainz zu einem ganz tollen Stellplatz direkt am Rhein, der war allerdings schon voll belegt, als ich von unterwegs anrief. Deswegen also Hanau, wir hatten gehofft, direkt im Grünen zu landen und schon in der ersten Nacht tief entspannen zu können. Der Campingplatz liegt direkt an einem Baggersee mit aktivem Baggerbetrieb und in der Einflugschneise des Frankfurter Flughafens. Von Ruhe und Erholung war also nicht unbedingt zu sprechen. Hier leider keine Herzens-Empfehlung, aber zur Not geht es mal für eine Nacht! Keine Sorge, es wird noch besser.Lausanne / Camping du Vidi (1 Nacht)
Lausanne haben wir als Station ausgewählt, weil mein Freund Nils dort noch einen (letzten) Geschäftstermin wahrnehmen musste. Der Campingplatz liegt mitten in der Stadt (!), das fand ich ganz cool. Wir hatten dort schon Befürchtungen, dass es wieder super laut werden würde, war es aber überhaupt nicht! Der Campingplatz ist direkt am Genfer See gelegen und ist an sich echt schön. Natürlich ganz schön teuer für unsere Verhältnisse, Schweiz halt. Kann man gut machen, falls man mal nach Lausanne möchte. Wer aufs Reisebudget achten möchte, bleibt wohl besser nicht zu lange in der Schweiz, aber das ist ja bekannt.La Grande Cosse / Capfun Camping (7 Nächte)
Von Lausanne aus ging es auch schon direkt nach Südfrankreich, zum Campingplatz La Grande Cosse, auf dem wir mit Lottas Opa verabredet waren. Dieser Campingplatz war früher der größte Nackt-Campingplatz in ganz Frankreich, ist er aber seit zwei Jahren nicht mehr. Also kein Nackt-Campingplatz mehr, daher haben wir uns getraut, hinzufahren, haha. Leider wurde der Campingplatz von einem recht großen Betreiber übernommen, der den Platz nun größtenteils mit Mobile Homes bestückt, nicht so toll. Es gibt nur noch 50 Stellplätze für Caravans etc. Das ist echt schade, weil alles dadurch so einen Retorten-Charakter bekommt. Der Platz an sich ist super schön gelegen, zwischen Dünen und nah an einem echt schönen Naturstrand. (Dort machen allerdings noch viele FKK, macht ja aber nichts.) Ich denke aber, dass wir trotz der schönen Lage nicht nochmal zu diesem Platz fahren werden, wegen der genannten Umstrukturierung. Der Platz hat dadurch einfach deutlich weniger Charme als andere Plätze.Pyrenäen / Camping Domaine St Martin (2 Nächte)
Dieser schöne Campingplatz ist sehr verwinkelt und läuft sehr in die Horizontale; das heißt, wer oben einen Stellplatz hatte, musste oft recht lange laufen, da es beispielsweise nur ein einziges Waschhaus gibt. Das war etwas unpraktisch. Aber ansonsten ist dieser Platz eine tolle Anlaufstelle, weil man direkt in der Umgebung schöne kleine Wanderungen machen kann, es gibt beispielsweise einen kleinen Wasserfall, zu dem man spazieren kann. Der Campingplatz liegt noch nicht so besonders hoch, aber man erahnt schon die frische Bergluft!Pyrenäen / Camping Pla de Barres (1 Nacht)
Dieser Platz!!! Wenn ich daran zurückdenke, steigt in mir gleich wieder die Begeisterung auf! Alles ist dort ganz offen und natürlich gehalten, irgendwie hat mich alles da an Kanada erinnert, obwohl ich noch nie in Kanada war ;) . Mitten durch den Campingplatz verläuft ein Bach, mega schön. Allerdings recht windig, was aber an der Region liegt. Der Platz ist sehr simpel gehalten, hat aber ein tippitoppi neues Waschhaus, was ich super fand. Dies war übrigens der Campingplatz, auf dem uns der Bär die Motorhaube zerkratzt hat. (Erwähne ich im ersten Artikel.) Am Eingang des Platzes wurde man auch durch einen Flyer darauf hingewiesen, dass hier Bären unterwegs sein können. Unser Erlebnis scheint also keine Seltenheit gewesen zu sein. Natur pur. I like.Pyrenäen / Camping Pica d‘Estas (1 Nacht)
Dieser Platz liegt an ebenfalls an einem Bach, allerdings meinem Empfinden nach an einem sehr lauten. Also eher ein Fluss. Trotzdem ist es ein schöner Campingplatz, den man gut anfahren kann. Er ist auch eher simpel gehalten und recht klein. Die Waschhäuser waren für mich irgendwie gewöhnungsbedürftig, weil die Duschen in so Kabinen unterteilt waren, irgendwie Old School, aber für eine Nacht ist das ja auch egal. Drumherum traumhafte Berge, die ja so kleine Seltsamkeiten immer locker wettmachen. Außerdem kann man nach dem Camping-Abendessen für 'nen Absacker die Straße heraufspazieren, wo nette Senioren eine kleine Bar betreiben.Pyrenäen Benasque / Camping Aneto (3 Nächte)
Dieser traumhafte Campingplatz zählt zu meinen absoluten Highlights dieser Reise. Wir hatten dort einen suuuper Stellplatz direkt am Pool und nah am Supermarkt. Auf dem Platz war alles zwar nicht mehr so superneu, aber der Pool war einfach der absolute Wahnsinn... das Gefühl, inmitten der wunderschönen Bergwelt mit atemberaubendem Ausblick im Pool zu planschen. Unbeschreiblich.


Zarautz / Talaimendi (5 Nächte)
In Zarautz waren wir vor acht Jahren schon einmal, aber auf diesem Campingplatz zuvor noch nicht. Dort war am Vortag gerade erst Saison-Eröffnung gewesen und es war wirklich unglaublich viel los, weil so viele Leute gerade anreisten. Zum Glück waren unsere Freunde schon etwas vor uns da und haben uns einen Stellplatz mit "reserviert" (und direkt mitbezahlt), offiziell kann man dort nämlich nicht reservieren. Unten auf dem Campingplatz war voll das Partyvolk, was mir erst etwas Sorgen gemacht hat, aber je weiter wir nach oben kamen, desto mehr Familien und Rentner waren zu sehen. Sehr gut, hehe. Wir hatten einen super Blick bis auf's Meer. Bis zum Strand war es immer ein Weilchen zu laufen, aber die Anlage ist insgesamt schön gemacht. Es gibt vor dem Platz einen Golfplatz und einen schönen Holzsteg. Früher waren wir übrigens immer auf dem weiter oben gelegenen Campingplatz in Zarautz, der superschön auf einer Klippe gelegen ist. Da muss man allerdings hunderte von Stufen hochkrackseln, ist also mit kleinen Kindern nicht so zu empfehlen.San Vicente de la Barquera / El Rosal (6 Nächte)
Auch dieser an einer Flussmündung gelegene Platz zählt zu meinen absoluten Lieblings-Campingplätzen! Ist sehr old school, hier hat sich in acht Jahren echt nüscht verändert, aber braucht es auch nicht. Die Waschhäuser haben in der Mitte kein Dach... also kann man freiluftduschen. Hammerschön.

Ferrol / Camping As Cabazas (6 Nächte)
Von San Vincente aus ging es dann direkt weiter nach Galicien, auf den Campingplatz As Cabazas in Ferrol. Dieser Platz ist auch sehr empfehlenswert und cool, denn hier hat man fast das Gefühl, man würde wild campen! Hier kann man sich hinstellen, wie und wo man möchte – man bekommt lediglich einen ungefähren Bereich zugewiesen. Alle stehen dadurch kreuz und quer und es wirkt viel natürlicher.


Picos del Europa / Hotel Aliva (1 Nacht)
Die Picos del Europa sind ein schönes Vorgebirge der Pyrenäen. Es ist landschaftlich sehr spannend und einfach "anders", es gibt beispielsweise sehr viel Geröll. Hier haben wir auch Geier und einen Wolf gesehen.
Bidart / Le pavillon Royal (2 Nächte)
Dieser Ort liegt am Meer, Bidart ist ein Surfer-Hotspot und das "Line Up" immer mega voll. Der Campingplatz ist ziemlich groß und da ist viel los, viel Entertainment und Animation. War nicht so meins. Die Lage direkt am Meer ist natürlich super, aber wer Ruhe und einen weiten Blick sucht, ist hier eher an der falschen Adresse. Außerdem fand ich diesen Campingplatz mit 65 Euro pro Nacht extrem teuer, wozu ich sagen muss, dass die Plätze in Frankreich allgemein teuer als erwartet waren. In Spanien waren es etwa 30 Euro pro Nacht. Auch das Bier war vergleichsweise teuer... Spanien 1 Euro pro Bier, Frankreich 5,50 Euro. Schon echt ein krasser Unterschied. Die Küste dort in der Region von Biarritz/Bidart ist dafür wunderschön, seeehr wild, aufgrund der krassen Strömungen auch teilweise nicht gut zum Schwimmen geeignet, erst recht nicht mit Kindern. Biarritz an sich ist auch wirklich schön. Und wer auf Surfer-Klamotten steht, ist mit den Outlet-Shops in der Region im Paradies.Auvergne / Camping Volcanoes (1 Nacht)
Von Bidart aus ging es weiter in die Auvergne, mitten in Frankreich. Der Campingplatz war quasi aufm platten Land. Nebenan haben so circa 200 Schafe gegrast, die mit ihrer Geräuschkulisse doch etwas lästig waren. Zum Glück haben sie die Nachtruhe eingehalten und gegen 22 Uhr hatte die Blökerei ein Ende, haha.
Chamonix Mont Blanc / Camping Les Marmottes (1 Nacht)
Diesen Campingplatz, der vis-a-vis des Mont Blancs gelegen ist, fand ich auch wieder superschön. Es war ein angemessener Abschluss unserer traumhaften Reise. Als wir dort standen, hat es abends über 1,5 Stunden unglaublich stark geregnet und gewittert. Wir lagen zu dritt in unserem Dachzelt und haben der Geräuschkulisse gelauscht. Ich fand es super romantisch und für Lotta war es mega aufregend.


Buchempfehlung für Euren Roadtrip
Wir hatten zwei Bücher der Serie "Wild Swimming*" (logischerweise die Ausgaben für Frankreich und Spanien) dabei, was ich unbedingt empfehlen kann. Darin findet man wilde Badestellen. Das fand ich für uns mega gut, denn so konnten wir immer schauen, ob es auf unserer Route eine tolle Badestelle gibt, die wir für eine kleine Pause inklusive Hüpfer in den See oder Fluss anfahren konnten. Das hat die gefühlten Fahrtzeiten für uns alle, aber ganz besonders für Lotta, sicherlich deutlich verkürzt, denn so hatten wir oft auf der Strecke noch ein "kleines Abenteuer" zwischendurch. Das kam immer gut an.