Im Sommer 2018 war unsere Kleine Prints-Gründerin
Eva Malawska mit ihrem Freund und der gemeinsamen Tochter Lotta (zu dem Zeitpunkt gerade 6 Jahre alt geworden) sechs Wochen lang auf einem traumhaften Roadtrip unterwegs. Es ging von Hamburg aus durch die Schweiz, Südfrankreich und Nordspanien bis nach Galicien und wieder zurück. Im heutigen sowie einem weiteren Artikel berichtet Eva von ihren Erfahrungen, Highlights und Lieblingstipps dieser schönen und besonderen Familienreise. Aber Achtung, kleine Warnung vorab: Das Lesen dieses Artikels kann zu akutem Reisefieber und Fernweh führen! Das Kleine Prints-Team wünscht viel Vergnügen. Vorhang auf für Evas Bericht:
Roadtrip mit Kind – Unser Traum wird wahr
Die Idee, eine größere Reise zu machen, bevor Lotta in die Schule kommt, hatten wir schon lange. Wir haben es aber aufgrund unserer beruflichen Verpflichtungen immer weiter hinausgezögert und konnten uns auch lange nicht festlegen, wohin die Reise sprichwörtlich gehen sollte. Doch dann kam der Winter 2017/2018 und die
Einschulung rückte in "bedrohliche" Nähe, haha, nicht zuletzt betont durch die
spontane "Ranzenpanik", die bei einigen Eltern ausbrach. "Also, entweder jetzt oder nie", dachten wir uns. Wobei das natürlich nicht ganz stimmt, denn für sechs Wochen kann man auch in den Sommerferien wegfahren. Aber dann sind halt alle unterwegs und es ist vermutlich alles nicht ganz so entspannt wie außerhalb der Kern-Ferienzeiten. Also beschlossen wir, dass wir uns spätestens im Juni mit unserem Landrover auf eine 6-wöchige Campingtour in Richtung Südwesteuropa begeben würden.
Vorbereitungen
Klar, erstmal mussten wir klären, wie wir das mit unserer Arbeit machen. Für mich als mein eigener Boss war es natürlich prinzipiell einfach, festzulegen: Ich bin dann mal sechs Wochen weg! Aber mit meinem Team musste ich schon einiges an Vorbereitungen treffen, damit am Ende alles relativ reibungslos funktionieren konnte und ich nicht ständig von unterwegs aus irgendwas organisieren oder anweisen musste. Mein Freund hat eine Mischung aus bezahltem und unbezahlten Urlaub genommen. Das bieten ja inzwischen zum Glück immer mehr Unternehmen an, genau wie Sabbaticals.
Routenplanung: Kurze Strecken und Flexibilität
Unsere Route haben wir im Vorhinein nur grob geplant. Wir hatten ein paar Fixpunkte, die wir gerne anfahren wollten bzw. an denen wir uns mit Familie oder Freunden verabredet hatten. Ansonsten haben wir uns daran orientiert, wo es schöne Campingplätze, gute Surfspots (für Nils) oder einfach landschaftliche Schönheiten zu entdecken gab. (Google ist in der Hinsicht echt eine mega gute Sache!) Außerdem haben wir darauf geachtet, dass wir in der Regel nicht mehr als drei bis vier Stunden am Tag fahren mussten. Mehr wird dann doch schnell ziemlich lang für die Kinder.
Manche Reise-Abschnitte und Aufenthalte haben wir erst unterwegs spontan ausgewählt, was ich nur sehr empfehlen kann. Wir sind zum Beispiel an manchen Orten länger als gedacht geblieben, weil es dort so nett war, und haben uns auch vom Wetter "führen lassen". Dass wir letzten Endes noch nach Galicien gefahren sind, war auch eine sehr spontane Entscheidung, die sich extrem gelohnt hat. (Siehe unten!) Insgesamt kann ich zum Thema Routenplanung wirklich empfehlen, nur die ersten paar Stationen und vielleicht noch ein paar Fixpunkte (wie unsere Verabredungen) festzulegen und sich ansonsten auch etwas treiben zu lassen. Wofür hat man schließlich sechs Wochen Urlaub?! Bestimmt nicht, um sich den mega Routenstress zu geben, hehe.
Campingtour mit Kind – unsere Erfahrung
Eins gleich vorweg, denn ich platze geradezu vor Begeisterung: Mein Fazit nach unserer 6-wöchigen Campingtour mit Lotta fällt komplett positiv aus! Diese Reise war ein Traum, für uns alle drei. Für Lotta und alle anderen Kinder, die wir kennengelernt haben, war diese Art des Urlaubs absolut das Größte! Man knüpft suuuper schnell Kontakte, die Kinder noch schneller als wir Erwachsenen, ist viel draußen im Grünen, man hat viele Freiheiten und kann die Kinder in der Regel einfach "laufen lassen", was für uns Großstadt-Eltern echt ein ganz neues Lebensgefühl war.
Lotta hat es jedenfalls mega gut gefallen, sie hat auf jedem Campingplatz immer sofort neue Freunde gefunden, eine davon ist ihr sogar bis heute als Brieffreundin erhalten geblieben.
Unser Zuhause unterwegs
Für uns hat sich unser Setup mit unserem Landrover mit seinem
Dachzelt obendrauf sehr bewährt. Wir waren damit total mobil, hatten zu dritt wirklich ausreichend Platz, und es lässt sich schnell auf- und abbauen.
Minimalistisch reisen - Wohltat für die Seele
Auf unserer Reise haben wir festgestellt, dass wir gar nicht so viel Kram brauchen, wie wir hier zuhause um uns haben. Wir sind mit wenig Gepäck gereist, haben einfach immer draußen gekocht, auch das mit wenig Zubehör. Wir haben ehrlich gesagt rein gar nichts vermisst. Klar hat uns da das meist gute Wetter auch ordentlich in die Karten gespielt und bei Dauerregen wäre das Ganze wahrscheinlich nicht so super toll gewesen. Aber generell hat mich die Reise doch mal wieder gelehrt: Weniger ist mehr!
Auch der "Digital Detox" hat mir extrem gut getan. Als Gründerin und Geschäftsführerin eines Online Shops bin ich in der Regel schon recht viel online, das bringt dieser Job so mit sich. Für unsere 6-wöchige Reise habe ich das auf ein Minimum reduziert und vor allem auch meine Instagram-Aktivitäten extrem zurückgefahren. Ja ok,
ein bisschen was von dieser Traumreise habe ich natürlich schon gezeigt... Doch oft galt tatsächlich auch: Handy aus, aufs Meer schauen und endlich mal wieder so richtig zu sich kommen. Auch das kann ich in der heutigen Zeit nur jeder und jedem von Herzen empfehlen – und unser Roadtrip hat mir dafür die perfekten Voraussetzungen sozusagen auf dem Silbertablett präsentiert.
Unsere Route – Highlights
Unsere komplette Route mit allen Campingplätzen und Details werden mein Team und ich für Euch bald nochmal
in einem separaten Artikel aufbereiten. Heute möchte ich aber schon mal ein paar Highlights unserer Strecke erwähnen:
Wow! Die Pyrenäen!
Die Pyrenäen haben mich irgendwie total umgehauen. Für mich sind sie so etwas wie ein "vergessenes Gebirge". Ich liebe die Berge, aber ich hatte die Pyrenäen nicht wirklich auf dem Schirm. Dabei sind sie wirklich wunderschön und eine absolute Empfehlung! Landschaftlich sind sie einzigartig schön, das Klima ist so wohltuend und unsere Campingplätze in den Pyrenäen waren der Oberhammer. Immer wieder atemberaubende Bergblicke quasi "vom Bett aus", oft gab es tolle Pools, wenig Touristen (kann an der Vorsaison gelegen haben), so viel Ruhe!
Dazu kamen echt beeindruckende Naturerlebnisse, die ich mein Leben lang nicht vergessen werde, Lotta wahrscheinlich auch nicht. Wir haben unter anderem Geier und einen Wolf gesehen, außerdem hat uns ein Bär (!!!) unsere Motorhaube zerkratzt. Letzteres allerdings nicht in unserem Beisein. Die Pyrenäen waren für uns echt Abenteuer und Schönheit pur! Da würden wir sofort nochmal hinfahren.
Nordspanien – raue Schönheit
Ein weiteres Highlight war für uns auf dieser Tour Nordspanien. Das Klima ist etwas rauer und windiger als andernorts, was ich gerne mag und für Surfer wie Lottas Vater natürlich perfekt ist. In der Region gibt es wunderschöne Orte wie zum Beispiel San Sebastián, Zarautz (bisschen Touri-mäßig, aber der Strand ist sehr schön) oder meinen Lieblingsort San Vincente de la Barquera, wo wir vor acht Jahren schon mal waren. Dort hat sich in den acht Jahren gefühlt nichts verändert, es ist immer noch ein verschlafenes Dörfchen irgendwie.
Galicien geht immer
Galicien war auf jeden Fall auch ein absolutes Highlight unserer Reise! An der Region fand ich besonders schön, dass dort touristisch nicht sooo viel los ist und die dort lebenden Menschen unglaublich freundlich sind. Unser Campingplatz dort war auch toll und direkt am Meer gelegen. Wir wären sicherlich noch länger in Galicien geblieben, wenn wir uns nicht irgendwann auf den Rückweg nach Deutschland hätten machen müssen.
Unbedingt mitnehmen: Unsere Reise-Gadgets
Für die Fahrten hatten wir ein Tablet für Lotta mit einigen Kinderserien etc. bespielt – wirklich eine super Sache für die Momente, in denen die Fahrt (gefühlt) doch seeehr lang wird. Außerdem haben wir hinten an meinem Sitz einen kleinen
Organizer* aufgehängt, in dem Lotta ihre Stifte, ihre Spielsachen, ihre Getränk etc., während der Fahrt immer griffbereit hatte. Eine andere absolute Empfehlung ist, ein
Tarp-Zelt* mitzunehmen. Das ist ganz einfach eine Plane mit Zeltstangen dran, die man echt vielfältig einsetzen kann, zum Beispiel als Sonnenschutz-Segel am Strand oder als Regenschutz-Erweiterung unseres Vorzelts. Obwohl es so eine schlichte Sache ist, wurden wir von vielen um unser Tarp beneidet. Also... unbedingt mitnehmen!
Was wir nicht hatten, aber dafür unsere Freunde: Fahrräder!!! Daran haben wir leider nicht gedacht, aber es ist eine meeega gute Idee, auf so einen Camping-Roadtrip die eigenen Fahrräder mitzunehmen. Sie lassen sich ja an den meisten Autos einfach per Gestell transportieren und geben einem so viel mehr Flexibilität. Einfach mal eben vom Campingplatz aus mit dem Fahrrad in den nächsten Ort oder zum Strand fahren ist tausendfach einfacher und schneller, als ständig das Auto zu nutzen. Das werden wir bei unserer nächsten längeren Camping-Tour definitiv auch so machen. Außerdem werden wir uns noch ein praktisches ausziehbares Küchensystem für unser Auto zulegen. Wir hatten dieses Mal unsere ganzen Küchensachen in Outdoor-Boxen dabei und das war manchmal etwas kompliziert, bis man da alles fürs Kochen und Essen (Gaskocher, Geschirr, Konserven...) zusammengekramt hatte. Nervig. Mal eben anhalten und schnell 'nen Kaffee kochen war nicht. Daher werden wir das unbedingt noch für uns optimieren.
Fazit: Traumhaft!
Als Fazit bleibt, wie schon eingangs erwähnt, zu sagen: Unser Roadtrip mit Lotta war ein absoluter Traum und es war sicherlich nicht das letzte Mal, dass wir uns auf eine Tour begeben haben! Wer auch immer das irgendwie für sich einrichten kann, sollte es meiner Meinung nach uuunbedingt machen. Genießt das Leben mit Euren Schietbüdeln so intensiv und bewusst wie möglich, Ihr Lieben!
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